So helfen Sie einem Igel in Not richtig

Verletzte Igel kommen leider relativ häufig vor. Besonders im Frühjahr und Herbst kann man geschwächte Igel im Wald oder im eigenen Garten finden. Auch Wunden und Amputationen durch Rasenmähroboter werden immer häufiger. 

Hier gilt in erster Linie Ruhe zu bewahren und die Lage genau zu überprüfen. Ist der Igel wirklich verletzt? Sehen Sie offene oder blutende Wunden, abstehende Extremitäten? Ist ein Igel im Winter (von Dezember bis Februar) unterwegs und hält keinen Winterschlaf? Ist der Igel Birnenförmig (unterernährt)? 

Wenn Sie eine dieser Fragen mit einem klaren «ja» beantworten können, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass der Igel Ihre Hilfe braucht. 

Erste Hilfe für den Igel

  1. Bringen Sie den Igel zuerst ins Warme. Am besten in die Wohnung, weil es in Keller oder Garage oft zu kalt ist. Achten Sie dabei auf Ihre Hände und tragen Sie Handschuhe.
  2. Notieren Sie das Gewicht des Igels und die genauen Funddaten.
  3. Untersuchen Sie das Tier auf bestehende Verletzungen und blutigen Wunden.
  4. Beschaffen Sie eine erste Unterkunft für den Igel. Eine mit Zeitungspapier ausgelegte Badewanne oder Duschkabine, sowie ein hoher Karton kann dazu dienen. Wichtig ist, dass der Igel nicht herausklettern kann und Möglichkeiten zum Verstecken hat.
  5. Unterkühlte Igel (kälter als die eigene Hand) und verwaiste Igelbabys müssen aufgewärmt werden. Dafür eine mit lauwarmem Wasser gefüllte Wärmflasche mit einem Handtuch umwickeln, den Igel daraufsetzen und ihn mit einem weiteren Handtuch zudecken
  6. Ein Schälchen Wasser zum Trinken für das Tier bereitstellen, keinesfalls Milch anbieten.
  7. Als Futter eignet sich Rührei (ohne Milch und Gewürze!) oder Katzenfutter. Igel sind Insektenfresser, daher bitte kein Obst, Gemüse oder Speisereste geben.
  8. Igel mit auffälligen Verletzungen bitte direkt zum Tierarzt bringen 

Wichtig ist, dass Sie den Igel nicht überfüttern. Geben Sie lieber mehrfach täglich kleinere Portionen und warten Sie mit der Fütterung, bis sich das Tier aufgewärmt hat.    

Igel müssen unmittelbar nach der Pflege wieder freigelassen werden. Die Tiere stehen unter Naturschutz, weshalb private Personen diese Tiere nur vorübergehend (wenige Tage) bei sich behalten dürfen. Bei längerfristig notwendigem Päppeln oder tiermedizinsicher Behandlung müssen Igel in fachgerechte Einrichtungen verbracht werden.

Kontakte für Igelnotfälle

Igelzentrum Zürich 
Hagenholzstrasse 108b 
8044 Zürich 
Tel: 044 362 02 03 
www.igelzentrum.ch 
Verein Pro Igel 
Kirchgasse 16 
8332 Russikon 
Tel: 044 767 07 90 
www.pro-igel.ch 
Verein Igelnest OberBaselbiet 
Hofmattweg 20, 4456 Tenniken   
igelnest.oberbaselbiet@gmail.com    
Tel: 077 497 26 32  oder 077 400 31 57 
https://igelnest-oberbaselbiet.ch/ 
Igelpflege Station Hittnau 
Baumgartenweg 2 
8340 Hinwil / Girenbad 
info@igelstation-hittnau.ch 
Tel: +41 44 552 57 47 
www.igelstation-hittnau.ch 
Igelhilfe Hinwil 
Unterfeldstrasse 5 
8340 Hinwil 
Tel: 079 473 72 24 
https://igelhilfe-hinwil.ch/Kontakt/ 
Stiftung TierRettungsDienst – Leben hat Vortritt  
Lufingerstrasse 1  
8185 Winkel  
24h-Notrufnummer 0800 211 222  
info@tierrettungsdienst.ch  
www.tierrettungsdienst.ch   

 

Auf der Seite des Vereins Pro Igel finden Sie auch eine Liste aller Igelstationen in der Schweiz.