Tierschutz und Klimawandel
Klimawandel stoppen
Dass wir den Klimawandel schleunigst stoppen sollten, ist mittlerweile fast allen klar. Weniger autofahren, weniger fliegen, den eigenen CO2-Fussabdruck reduzieren, doch wo ist die Verbindung zum Tierschutz?
Treibhausgase
Die Erderwärmung wird hauptsächlich durch klimaschädliche Treibhausgase vorangetrieben. Die Hauptverursacher¹ sind Kohlendioxid (CO2) mit 63%, Methan (CH4) mit 19% und Lachgas (Distickstoffoxid, NO2) mit 6%. Diese Gase wirken wie ein Gewächshaus: Sie lassen Sonnenwärme zwar herein, behindern aber die Abstrahlung zurück in den Weltraum. Viele dieser Gase sind natürliche Bestandteile der Erdatmosphäre, doch aufgrund menschlicher Aktivitäten ist die Konzentration einiger Gase stark angestiegen.
Kohlendioxid
- Kohlendioxid wird überall dort freigesetzt, wo fossile Energieträger wie Öl, Gas und Kohle verbrannt werden, also in Kohlekraftwerken, beim Autofahren, beim Fliegen oder beim Heizen. Darüber hinaus führt die starke Abholzung der Wälder dazu, dass weniger CO2 aufgenommen wird und stattdessen das in den Bäumen gespeicherte CO2 in die Atmosphäre freigesetzt wird. Was jedoch viel weniger thematisiert wird, ist die Hauptursache für die Entstehung der anderen zwei Treibhausgase.
Methan
- Methan wird hauptsächlich in der Landwirtschaft freigesetzt, genaugenommen in der Nutztierhaltung. Die grössten Klima- und Umweltsünder sind Rinder und Milchkühe. Sie produzieren grosse Mengen an Methan – hauptsächlich durch ihr Verdauungssystem, aber auch als Emission aus der Gülle. Methan ist ein 28-mal stärkeres Klimagas als Kohlendioxid.
Lachgas
- Lachgas entsteht vor allem durch den Einsatz von Dünger oder bei der Herstellung von mineralischen Düngern und Pflanzenschutzmitteln. Lachgas ist ein 265-mal stärkeres Klimagas als Kohlendioxid.
Ammoniak
- Der Luftschadstoff Ammoniak entsteht fast ausschliesslich in der Landwirtschaft, entweder beim Ausbringen von Gülle oder im Stall. Auch hier verursachen Rinder und Milchkühe die grössten Emissionen mit rund 78%. Ammoniak ist zwar kein Treibhausgas, doch es schädigt sensible Ökosysteme und bildet lungengängigen Feinstaub (PM10).
Die Nutztierhaltung ist Umweltsünderin und Mitverursacherin der Klimaerwärmung
Für die Produktion von tierischen Produkten wird deutlich mehr Energie benötigt als für pflanzliche Produkte, was folglich auch mehr CO2 freisetzt. Dazu kommen die weiten Transportwege, denn die lebenden Tiere, ihre Eier, ihr Sperma und ihr Futter werden durch die ganze Welt transportiert und verursachen dadurch klimaschädliche Emissionen.
Gemäss BAFU ist die Landwirtschaft in der Schweiz Hauptverursacherin der Emissionen des Luftschadstoffs Ammoniak und der Treibhausgase Methan und Lachgas. Beim Ammoniak ist die Landwirtschaft für 93% aller Emissionen verantwortlich, davon fallen 93% bei der Tierhaltung an und nur 7% beim Pflanzenanbau. Sowohl bei Methan als auch bei Lachgas verursacht die Landwirtschaft rund 80% aller Emissionen.
Tierische Produkte sind folglich deutlich klimaschädlicher verglichen mit pflanzlichen Nahrungsmitteln. Wer darauf verzichtet, tut sich selbst, den Tieren und der Umwelt etwas Gutes.
Wusstest Du?
- Für die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch benötigt man etwa 15'000 Liter Wasser, für ein Kilogramm Getreide genügen hingegen 450 Liter Wasser.
- Entgegen der allgemeinen Meinung, wer "regionale" Nahrungsmittel konsumiere, könne in beträchtlichem Mass seinen CO2-Fussabdruck reduzieren, zeigen aktuelle Studien, dass es viel wichtiger ist, WAS man konsumiert, als woher es kommt.
Diese Grafik von "Our World in Data" visualisiert die Treibhausgasemissionen von Nahrungsmitteln über ihre ganze Produktionskette hinweg, unterteilt nach Produktionsschritten. Grafik ansehen
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