Hoffnung für heimatlose Katzen
Seit mehr als 40 Jahren setzt sich ProTier für die Kastration verwilderter Katzen ein. Mit unserer Kampagne 2025 richten wir den Fokus verstärkt auf Aufklärung und Sensibilisierung für das Thema heimatlose Katzen in der Schweiz.

Problematik
Obwohl der Tierschutz seit Jahrzehnten laufend Aufklärungsarbeit leistet und auch gezielt Kastrationsaktionen durchführt, bleibt das Thema aktueller denn je: Katzen sind das beliebteste Haustier in der Schweiz mit fast 1.9 Millionen Tieren. Geschätzt sind rund 300’000 Katzen heimatlos. Und noch viel schlimmer: rund 200’000 davon werden jährlich getötet, da sie ungewollt sind.
Die Mehrheit der heimatlosen Katzen, um die sich niemand kümmert, leben auf Landwirtschaftsbetrieben, in Schrebergärten oder auf Industriearealen. Dort vermehren sie sich unkontrolliert und verbreiten so auch das Risiko für übertragbare Krankheiten. Das Problem wird zudem verstärkt durch unkastrierte Katzen mit Freigang. Zahlreiche Tierschutzorganisationen bemühen sich seit Jahren mit aufwendigen und kostspieligen Kastrationsaktionen, das Wachstum der Population einzudämmen. Doch solange jedes Jahr neue Katzen hinzukommen, bleibt dies eine endlose Aufgabe, die nicht nur finanzielle, sondern auch erhebliche personelle Ressourcen erfordert.
Unkontrollierte Vermehrung
Katzen sind schon vor Vollendung des ersten Lebensjahrs geschlechtsreif. Eine weibliche Katze kann durchschnittlich zweimal pro Jahr Nachwuchs bekommen, wobei pro Wurf 2 bis 6 Junge zur Welt kommen. Rechnen wir anhand dieser Fakten hoch, hat eine 10 Jahre alte unkastrierte Katze im Schnitt 80 Nachkommen. Diese Sprösslinge wiederum vermehren sich im gleichen Tempo. Wird die unkontrollierte Vermehrung nicht mittels Kastration eingedämmt, wächst die wilde Population schnell an. Diese Tiere sind meist unterernährt, durch Inzucht anfälliger auf Krankheiten und werden kaum medizinisch versorgt. Dies begünstigt wiederum Krankheiten und Seuchen.

Was ProTier macht
Mit unserer neuesten Kampagne setzen wir den Fokus auf Aufklärung und den Aufbau einer langfristigen Strategie zur Reduzierung der Population heimatloser Katzen in der Schweiz. Die Kampagne stützt sich auf folgende Kernaspekte:
- Netzwerkaufbau: Aufbau einer schweizweiten Übersicht über Organisationen, die sich der Kastration heimatloser Katzen widmen, um Synergien zu fördern und Massnahmen besser zu koordinieren.
- Gezielte Aufklärungsarbeit: Nutzung unserer eigenen Kommunikationskanäle – darunter das Magazin Tier & Mensch, unser Newsletter und Blog – zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema.
- Finanzielle Anreize: Bereitstellung von Kastrationsgutscheinen für landwirtschaftliche Betriebe, um die flächendeckende Kastration von Hofkatzen zu fördern.
- Spezifische Aufklärungskonzepte: Entwicklung und Umsetzung gezielter Informationskonzepte für Schrebergärten, Industrieareale und landwirtschaftliche Betriebe, um nachhaltige Lösungen zu etablieren.
- Spendeninitiative: Ausbau unseres Fonds Heimatlose Katzen, um die Finanzierung des Aufklärungskonzepts 2026 sicherzustellen und weitere Massnahmen zu realisieren.
Mit dieser Strategie möchten wir langfristige Veränderungen bewirken und das Bewusstsein für das Thema heimatlose Katzen nachhaltig stärken.
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Unterstützen Sie uns auf dem Weg zu weniger Katzenleid
Mit Ihrem Beitrag an unseren Fonds für heimatlose Katzen ermöglichen Sie uns, das Engagement für weniger Katzenleid voranzutreiben und Landwirt:innen Gutscheine auszustellen.
Sie haben Fragen zum Thema heimatlose Katzen?

Julia Brosi
Projektleiterin CRM und Administrationjulia.brosi@protier.ch
Gutscheine für Landwirt:innen
Antrag Katzenkastration für Landwirt:innen
ProTier beteiligt sich finanziell an Kastrationen von Katzen, welche auf landwirtschaftlichen Betrieben leben. Die Bedingungen für eine solche Beteiligung sind, dass Sie als Landwirt:in bereit sind, alle Katzen auf Ihrem Hof kastrieren und markieren zu lassen. Es dürfen keine Katzen zwecks Populationskontrolle getötet werden. Die Katzen müssen gefüttert und Neuzugänge wieder konsequent kastriert werden.
Um einen Kastrationsgutschein anzufragen, füllen Sie bitte folgenden Antrag zur Katzenkastration aus.
Auswilderungsplätze für unerwünschte Katzen
Kastrierte, heimatlose Katzen werden in der Regel wieder am selben Ort freigelassen. Leider gibt es immer wieder unerwünschte Katzen, welche nicht an ihrem angestammten Platz zurückdürfen. Für diese verwilderten Katzen werden dringend Auswilderungsplätze benötigt. Dies sind Orte, an denen die nicht zähmbaren Katzen willkommen sind und sie nach einer Eingewöhnung weiterhin frei leben dürfen und gefüttert werden. Ideal eignen sich dafür beispielsweise Landwirtschaftsbetriebe und Reiterhöfe. Sie möchten gerne einer verwilderten Katze ein neues Zuhause ermöglichen? Melden Sie sich bitte mit Name, Adesse, Telefonnummer und einem kurzen Beschrieb bei NetAP: info@ netap.ch
Voraussetzungen für Auswilderungsplätze:
- Ideal sind meist Landwirtschaftsbetriebe oder Reiterhöfe.
- trockene und warme Unterschlupfmöglichkeiten
- eine verkehrsarme Gegend mit grossem Revier
- tägliche, adäquate Fütterung
- permanenten Zugang zu frischem Wasser
- ab und zu eine Entwurmung
- tierärztliche Versorgung wenn nötig
- eine Angewöhnungszeit von mind. 4-5 Wochen in denen der Aufwand für die Katzen etwas grösser ist (Katzenklo reinigen!)
Die Katzen sind bei Abgabe:
- kastriert
- gegen innere und äussere Parasiten behandelt
- markiert
- mind. 1x geimpft
- medizinisch abgeklärt inkl. diverser weiterer Behandlungen oder Eingriffe falls nötig
Die Katzen werden nur zu zweit oder noch lieber in Gruppen abgegeben.
Bei Bedarf stellt NetAP einen Auswilderungszwinger inkl. Einrichtung zur Verfügung, bauen diesen vor Ort auf und holen ihn auch wieder ab.

